Antimuslimischer Rassismus und Geschlechterkonstruktionen
Freitag, 26. Oktober 2018, 9.00 – 16.30 Uhr
Geschäfts- und Beratungsstelle Bremen, Aßmannshauser Straße 54, 28199 Bremen
Das Fortbildungsangebot des Bundesmodellprojekts “Vaterzeit im Ramadan?!” des Verbandes binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V. – Geschäfts- und Beratungsstelle Leipzig ist konzipiert für Fachkräfte, die sich interkulturelle Kompetenzen aneignen oder diese vertiefen möchten.
Ziel des Projekts ist es, die (Fach-) Öffentlichkeit für die spezifischen gesellschaftlichen Herausforderungen zu sensibilisieren, mit denen sich muslimische Männer und Väter konfrontiert sehen, und eine öffentliche Diskussion über stereotype Bilder von muslimischen Männern anzuregen. Denn: Berichte über den Islam und besonders über muslimische Männer sind in Deutschland derzeit allgegenwärtig. Die meisten von ihnen zeichnen dabei ein immer gleiches Bild: Muslimische Männer werden als eine dunkelhaarige, junge, sexuell potente und aggressive Bedrohung „unserer“ Gesellschaft und „unserer“ Werte dargestellt.
Dieses Bild ist jedoch weder neu noch unpolitisch. Vielmehr lassen sich seine Wurzeln bis in die Zeiten des Kolonialismus und auch des Nationalsozialismus verfolgen. Damals wie heute dient es dazu, den Krieg gegen die „barbarischen Anderen“ zu rechtfertigen und gleichzeitig eine vermeintlich „natürliche“ Überlegenheit (west-)europäischer Gesellschaften zu behaupten.
Daher haben wir ein praxisorientiertes Fortbildungsprogramm entwickelt, das eine realistische gesellschaftliche Wahrnehmung der Situation von muslimischen Männern und Vätern fördert. Ziel ist es, Institutionen und Fachkräften, die durch ihre Arbeit mit dem Themenkomplex in Berührung kommen, einen Reflexionsraum zu eröffnen und sie themenspezifisch und praxisbezogen fortzubilden.
Die Fortbildung „Antimuslimischer Rassismus und Geschlechterkonstruktionen“ nimmt die Mechanismen und (historischen) Hintergründe der Stereotypisierung besonders von als muslimisch gelesenen Männern in den Blick. Wir sprechen in dem eintägigen Modul aus einer rassismuskritischen und intersektionalen Perspektive über „Antimuslimischen Rassismus“ und setzen uns mit den Unterschieden zu Begriffen wie „Islamophobie“ oder „Ausländerfeindlichkeit“ auseinander. Wir beschäftigen uns mit den verschiedenen Positionierungen der Teilnehmer*innen im Kontext der deutschen Migrationsgesellschaft und den damit einhergehenden Privilegien und Diskriminierungen.
Im letzten Teil des Workshops erproben und reflektieren wir Handlungsstrategien: Wie kann ich mich gegenüber antimuslimischem Rassismus zu verhalten? Welche Möglichkeiten habe ich? Welche Fallstricke gilt es zu beachten?
Die Fortbildung vermittelt und stärkt Analyse- und Reflexionskompetenzen und zielt darauf ab, praxisnahe Handlungsansätze für einen konstruktiven Umgang mit kultureller Vielfalt und unterschiedlichen Wertorientierungen zu entwickeln.
Das Angebot richtet sich an Fachkräfte und Multiplikator*innen, die in öffentlichen und privaten Einrichtungen, Verbänden, Berufsvereinigungen, zivilgesellschaftlichen Netzwerken, Initiativen und Organisationen tätig sind.
Referenten: Saad Malik und Thomas Blum
Verbindliche Anmeldung bis zum 18. Oktober 2018 per E-Mail: krueger@iaf-bremen.de
Kosten (inkl. Mittagsimbiss und Getränke): 40 Euro