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Du bist zwischen 13 und 18 Jahren? Du lebst in einer Pflegefamilie?
Dann ist diese Seite bestimmt interessant für dich. Und wenn du etwas jünger oder älter bist, vermutlich auch. Denn im Leben von Jugendlichen gibt es viele offene Fragen. Und wenn du in einer Pflegefamilie lebst, kommen noch ein paar dazu.
Du findest hier Informationen, Ankündigungen und Links zu verschiedenen Themen. Und du erfährst, was andere Jugendliche dazu denken – welche Erfahrungen sie gemacht haben, was ihnen wichtig ist, und welche Tipps sie für dich haben.
Diese Webseite ist noch unvollständig – und das soll sie auch sein. Durch deine Beiträge, Fragen und Rückmeldungen wird sie sich mit der Zeit weiterentwickeln und verändern.
Themen
Deine Rechte
Je älter du wirst, umso mehr Rechte kommen hinzu. Die Pflichten und die Verantwortung wachsen allerdings auch. Um gut klarzukommen ist es wichtig, sich mit Rechten und Pflichten auszukennen. Vieles findest du im Jugendschutzgesetz. Aber es gibt noch ein paar andere Regelungen, die im Alltag eine Rolle spielen. Und wenn du in einer Pflegefamilie aufwächst, hast du vielleicht noch ganz spezielle Fragen.
Es kann passieren, dass jemand gegen deine Rechte verstößt oder sie nicht ernst nimmt. Meistens wirst du das selber klären können. Aber manchmal ist es gut, andere darüber zu informieren und sich Unterstützung zu holen. Unter Stopp – so nicht! erfährst du mehr.
Auch jüngere Pflegekinder haben bereits viele Rechte. Für sie haben wir die PiB-Kinder-Broschüre „Recht hast du!“ herausgebracht. Diese Rechte gelten natürlich für alle Kinder und auch Jugendlichen weiterhin. Wenn du dich noch genauer über deine Rechte im Jugendalter informieren willst, dann schau in unsere Unterkategorien.
- Gesetze und Regelungen
- Erlaubt oder verboten?
- Wer entscheidet was?
- Umgangsrecht
- Stopp – So nicht!
- Beschwerde und Feedback
Leben in der Pflegefamilie
Pflegekinder werden oft gefragt: „Wie ist es, in einer Pflegefamilie aufzuwachsen?“ Eine Antwort wäre: „Unterschiedlich!“ Pflegefamilien sind so verschieden, wie es Familien eben sind. Deshalb kann das Leben in einer Pflegefamilie alles Mögliche sein:
- ganz normal
- besonders
- anstrengend
- mal so, mal so
- total schön
- und bestimmt noch vieles mehr …
Viele Pflegekinder kommen schon als Baby in eine Pflegefamilie und wachsen dort auf. Andere Kinder haben lange Zeit bei ihren Eltern gelebt, bevor sie in eine Pflegefamilie kamen. Manchmal bleiben Kinder für kurze Zeit bei den Pflegeeltern und gehen dann zurück, häufig leben sie aber über viele Jahre in der Pflegefamilie. Und es gibt Pflegeeltern, die sind mit ihren Pflegekindern verwandt. Zum Beispiel, wenn die Oma ihre Enkelkinder aufnimmt.
Auch die Gründe, in einer Pflegefamilie aufzuwachsen, sind sehr unterschiedlich. Es kann zum Beispiel sein, dass Eltern mit der Erziehung und der Versorgung ihrer Kinder überfordert sind. Einige Eltern sind suchtkrank oder haben psychischer Erkrankungen
Es gibt Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen in Pflegefamilien. In Pflegefamilien wachsen Mädchen und Jungen auf. Und auch Kinder bzw. Jugendliche, die sich selber einem anderen oder keinem bestimmten Geschlecht zuordnen wollen. In Pflegefamilien leben Jugendliche unterschiedlicher Nationalität. Einige von ihnen sind aus anderen Ländern zu uns geflüchtet.
Pflegefamilien spiegeln also die ganze Breite unserer Gesellschaft wider. Und trotzdem bleibt es auch etwas Besonderes, in einer Pflegefamilie zu leben. Pflegekinder und -jugendliche haben zwei Familien. Eine, in der sie aktuell leben. Und eine, in die sie geboren wurden. Daraus entstehen Fragen, zum Beispiel zur eigenen Identität.
Du kannst PiB – Workshops und die PiB – Jugendgruppe nutzen, um dich auszutauschen. Mit anderen Jugendlichen, die ähnliche Erfahrungen haben wie du. Vielleicht aber auch ganz andere.
Zwei Familien
Pflegekinder haben zwei Familien. Leichter gesagt als gelebt … Wenn Pflegekinder älter werden, ändert sich oft noch einmal die Beziehung zur leiblichen Familie. Einige haben keine Lust mehr darauf, dass bei den Kontakten noch andere Personen dabei sind. Manchmal möchten Jugendliche ihre Eltern gar nicht mehr sehen. Andere wollen sie endlich mal kennenlernen. Oder mehr Zeit mit ihnen verbringen. Und es tauchen vielleicht neue – und zum Teil ganz schön brisante – Themen auf:
- Wer gehört eigentlich alles zu meiner leiblichen Familie?
- Habe ich noch weitere Geschwister, und wenn ja, kann ich sie kennenlernen?
- Was waren eigentlich die Gründe, weshalb ich nicht bei meinen Eltern aufwachsen konnte?
- Kann bzw. will ich meinen Eltern verzeihen?
- Könnte ich nicht inzwischen wieder bei meinen Eltern (meiner Mutter/ meinem Vater) wohnen?
- Wie wird der Kontakt zu meinen Eltern, wenn ich volljährig bin und auf eigenen Füßen stehe?
Es gibt zu diesem Thema noch viele weitere Fragen, aber sicher keine einfachen Antworten. Und schon gar keine, die für alle gleich sind.
Aber es gibt Jugendliche, die mit ähnlichen Fragen unterwegs sind.
Schreib’ uns deine Meinung und wie du mit diesen Themen umgehst. Wenn du willst, können wir deinen Beitrag veröffentlichen – natürlich anonym.
Deine Themen
»Ich hab’ da mal ’ne Frage …«
Manchmal ist das Leben eine Achterbahn und man weiß noch nicht, was hinter der nächsten Biegung kommen wird. Die erste Liebe, Stress in der Schule oder mit der/m besten Freund*in, Wurzeln in verschiedenen Kulturen, sich anders fühlen als alle anderen … Es gibt so viele Themen beim Erwachsenwerden – ganz egal, ob du Pflegekind bist oder nicht. Aber eigentlich gibt es auch immer einen Weg, die nächste Kurve gut zu nehmen.
Mitmischen
Da kann man sowieso nix machen …« Stimmt nicht! Es gibt in Bremen unglaublich viele Möglichkeiten, aktiv zu werden, sich zu beteiligen und etwas zu verändern. Du kannst dich sozial oder politisch engagieren, Jugendleiter*in werden, Theater spielen, eigene Projekte auf die Beine stellen … oder überhaupt erstmal schnuppern, wie bunt die Szene in Bremen eigentlich ist.
Eine gute Übersicht hat www.jugendinfo.de für Bremen und Bremerhaven mit verschiedenen Themen zusammengestellt. Oder du stöberst mal bei unseren Seiten Schule und Politik, Stadtteil, Engagement und Ehrenamt oder Aktiv bei PiB.
Careleaver
Raus aus der Jugendhilfe. Erwachsen werden. Selbständig Entscheidungen treffen. Auf eigenen Füßen stehen. Darum geht’s. Bei allen Jugendlichen – irgendwann. Wenn du in einer Pflegefamilie aufwächst, kommt noch ein weiteres Thema hinzu: Die Jugendhilfe hinter sich lassen. Oder eben: Leaving Care.
Schon mit den ersten Themen kann man gut zu tun haben. Wenn die Jugendhilfe mit im Boot ist, wird es noch ein bisschen komplizierter. Zum Beispiel, weil es bestimmte Gesetze und Regelungen gibt. Je besser du dich auskennst, umso leichter wird‘s.
Aktuelle Jugend-Events bei PiB
Die Kurse und Gruppen sind Angebote an jugendliche Pflegekinder, die etwas mit Gleichaltrigen unternehmen wollen oder sich über wichtige Themen informieren möchten. Bei den Aktionen können alle mitmachen und es entstehen oft neue Freundschaften. Wir freuen uns über Anmeldungen per Telefon (0421 95882042) oder per E-Mail an s.mueller@pib-bremen.de.
FAQ – Fragen und Antworten
Hier sind allererste Fragen, die wir Fachberater*innen von PiB ausgesucht haben. Wir wünschen uns von euch: Stellt uns eure Fragen, gebt uns Anregungen! So können wir mit eurer Hilfe den Fragenkatalog erweitern und ihr findet hier die wirklich wichtigen Fragen und Antworten.
piB – Jugendgruppe
Wenn du dich gerne mit anderen Jugendlichen in Pflegefamilien austauschen möchtest, komm zur PiB-Jugendgruppe „JiP“- Jugendliche in Pflegefamilien. Wir bringen euch und eure Themen zusammen! Kommen können alle jugendlichen Pflegekinder ab 14 Jahre. Die Gruppe wird geleitet durch zwei PiB-Fachberaterinnen, die sich, wie auch die Jugendlichen, über Gruppenzuwachs freuen. Die Termine für die nächsten Treffen findest du bei den Events auf der Startseite.
Mein Care Leaving-Tagebuch
Erwachsenwerden kann ziemlich abenteuerlich sein. Luna Fabry findet das auch und hat dazu ein kleines Tagebuch geschrieben. Hier lässt sie dich daran teilhaben.
Der Zukunftsrat
Careleaver- Es geht um dich! Wenn du willst, organisieren wir unter deiner Regie deinen Zukunftsrat! Was ein Zukunftsrat ist erfährst du hier. Und wenn du mehr darüber erfahren willst wer und was dir beim Übergang in ein selbständiges Leben weiterhilft schau auf unsere Seite Careleaver.