Sicher und nachhaltig durch den Weihnachtsstress

© familiennetz bremen | Sabrina Muscharski

Es ist Mitte Dezember und für alle, die Weihnachten feiern, ist die Weihnachtszeit in vollem Gange. Um in dem ganzen Trubel einen kühlen Kopf zu bewahren, habe ich für euch ein paar Tipps für den sicheren Umgang mit Kerzen und Ideen für nachhaltige Dekoration zusammengestellt.

Denn im Stress kurz vor und an den Feiertagen kann es schnell mal zu Unfällen kommen. Dass das Kochen und Backen mit Kindern zu einem ganz schönen Durcheinander führen kann, ist keine Überraschung. Doch es gibt auch im Wohnzimmer einige versteckte Gefahren.

Aber wie kann das Weihnachtsfest für die ganze Familie, besonders für Kinder, sicher gestaltet werden? Sicher bedeutet nicht gleich langweilig, keine Sorge! Tatsächlich kann man sich kreativ ganz schön austoben, Geld sparen und sogar die ein oder andere umweltfreundlichere Entscheidung treffen.

 

Feuer und Flamme

Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen… Aber bitte nur die Lichter und nicht der ganze Baum. Heutzutage werden kaum noch echte Kerzen am Weihnachtsbaum angebracht, doch nicht nur dort können Kerzen gefährlich werden.

5 Tipps zum Umgang mit Kerzen in euren Wohnräumen:


Advent, Advent, ein Lichtlein brennt

Adventskränze können aus brennbarem Material bestehen, also ist hier Vorsicht geboten. Ihr solltet vor jeder Nutzung kontrollieren, dass Kerzen und Kranz wirklich sicher stehen. Am besten eignen sich hier dicke und standfeste Stumpenkerzen und eine rutsch- und feuerfeste Unterlage.

Kerzen auf dem Esstisch

Beim Essen Platz-Sets oder einen Läufer statt einer Tischdecke zu verwenden, verringert die Gefahr, dass die Kerzen auf dem Tisch umkippen. Alternativ kann die Tischdecke mit Klammern am Tisch befestigt werden. Auch ein passendes Glas schützt Kerzen vor dem Umkippen und neugierige Kinderhände vor Verbrennungen.

Ich war doch nur eine Minute weg!

Kinder mit brennenden Kerzen unbeaufsichtigt zu lassen, ist keine gute Idee, das ist allgemein bekannt. Doch so nervig es auch ist, auch wenn nur blitzschnell die Weihnachtsgans im Ofen kontrolliert wird, sollten immer alle Kerzen vor Verlassen des Raums gelöscht werden.

Learning by doing

Die Adventszeit bietet Eltern eine gute Möglichkeit, den Umgang mit Kerzenlicht mit ihren Kindern zu üben. Natürlich ist dabei Vorsicht geboten, doch durch eigene Erfahrungen lernen Kinder oft mehr als durch Worte.

Es müssen nicht immer echte Kerzen sein

Mittlerweile gibt es für so gut wie jede Kerzenform batterie- oder akkubetriebene Alternativen, seien es Teelichter, Stabkerzen für den Esstisch oder Stumpenkerzen für den Adventskranz. Das ist natürlich Geschmackssache, aber gerade für kleine Kinder gibt es weniger Gefahren. Auch lassen sie sich vielseitiger verwenden und müssen nur einmal angeschafft werden. Auch eine gut platzierte Lichterkette bringt mindestens genau so viel Weihnachtsstimmung und das ganz ohne offene Flammen. Hier wählt ihr am besten eine Lichterkette mit Zeitschaltuhr, die über Strom läuft.


Die Deko-Falle

In den letzten Jahren habe ich bewusst versucht, mein Leben mit mehr und mehr nachhaltigen Entscheidungen zu füllen und seit ich meine Plastikzahnbürste Anfang 2019 durch eine Bambuszahnbürste ersetzt habe, hat sich in meinem Alltag schon viel verändert.

Auch was Weihnachten angeht habe ich schon einiges ausprobiert und besonders die Verknüpfung von Nachhaltigkeit und Do-It-Yourself-Projekten lädt zu einer kreativen und bunten Weihnachtszeit ein.

Den Weihnachtsbaum mit vielen glänzenden Kugeln zu schmücken ist für viele das Highlight der Weihnachtszeit und bringt festliche Stimmung in jedes Wohnzimmer. Die meisten Christbaumkugeln sind allerdings aus Glas, es gibt allerdings auch Alternativen zu den klassischen Kugeln, z.B. Figuren aus Holz, Filz oder Stroh. Somit können die zerbrechlichen Glaskugeln weiter oben am Baum angebracht werden und die übrige Deko am unteren Teil. Die untersten Zweige können bei Bedarf auch leer gelassen werden.

Kleiner Tipp bei krabbelnden Kindern: Wenn ihr die unteren Zweige des Baums abschneidet, verhindert ihr, dass sich die Kinder an den Tannennadeln stechen.

Auch an anderen Dekorationsartikeln kann man sparen, besonders weil kleinteilige und unbefestigte Deko von Kindern verschluckt werden könnte. Bastelt stattdessen doch gemeinsam mit euren Kindern etwas zum Verschönern eures Wohnraums. Dadurch habt ihr auch den Vorteil, dass ihr selbst wählen könnt, welche Materialien ihr verwendet.

5 einfache Ideen zum Verschönern eurer Wohnräume und zum Einpacken eurer Geschenke:


Multitalent Salzteig

Salzteig eignet sich super als Weihnachtsdekoration. Von kleinen Tannenbäumchen über Teelichthalter bis hin zu Anhängern für Geschenke oder den Weihnachtsbaum. Ob vorab eingefärbt oder bunt bemalt sind die gebastelten Kleinigkeiten überall ein Hingucker. Das Rezept findet ihr unten!

Materialien aus der Natur

Stöcker, Baumrinde, Eicheln und ein paar Tannenzapfen – erstaunlich, was sich daraus alles basteln lässt. Neben kleinen Figuren und Mobiles können aus Tannenzapfen sogar Weihnachtskugeln für den Baum gezaubert werden. Und das Beste ist: ihr wisst genau, wo die Materialien für eure Deko herkommen. So lohnt sich auch der winterliche Waldspaziergang gleich doppelt!

Upcycling statt Papierchaos

Buntes Geschenkpapier ist zwar schön, wird aber nur einmal verwendet und dann weggeworfen. Alternativ könnt ihr Geschenke auch schön in Zeitungspapier, Stoffresten und alten Kleidungsstücken, Packpapier und sogar in Backpapier oder alten Kalendermotiven einpacken. Seid kreativ!

Weniger ist mehr

Wer auf Geschenkband verzichtet, spart nicht nur Geld, Ressourcen und Zeit beim Einpacken der Geschenke, sondern erleichtert Kindern auch das Auspacken. So muss auch niemand zur bösen Schere greifen, um das Geschenkband zu lösen und die Kinder können ihre Geschenke freudig und eigenständig auspacken. Wer gut faltet, kann sich sogar das Klebeband sparen.

Selbstgemachte Geschenkanhänger

Schön dekoriert werden können Weihnachtsgeschenke immer, im nachhaltigen Sinne z.B. mit Tannenzapfen und -zweigen, getrockneten Orangenscheiben, bemalten Walnussschalen oder Anhängern aus Salzteig mit Namen darauf.


Schon Lust auf Do-It-Yourself bekommen? Ich habe dieses Jahr viel aus Salzteig gezaubert. Das lässt sich auch super mit jüngeren Kindern machen und das Rezept ist wirklich einfach:

Salzteig-Rezept

Zutaten:

  • ein Teil Salz
  • zwei Teile Mehl
  • ein Teil Wasser

Anleitung:

Alle Zutaten gut verkneten und schon kann das Formen und Ausstechen beginnen. Danach muss der Teig nur noch trocknen. Wer Zeit hat und Energie sparen möchte, kann den Teig in Heizungsnähe mehrere Tage auf einem Holzbrettgut durchtrocknen lassen. Alternativ kann er auch im Ofen gebacken werden, das erfordert allerdings mehrere komplizierte und je nach Dicke des Teigs variierende Schritte, verbraucht zusätzliche Energie und das Ergebnis ist nicht ganz so schön.

 

Ein Beitrag von Sabrina Muscharski. Sie studiert im 5. Semester Public Health an der Universität Bremen und absolviert noch bis Ende März ihr Praktikum beim familiennetz bremen.