Worum geht‘s bei BRISE?
1/7: Heute erklären Dr. Melanie Böckmann und Dr. Birgit Mathes in unserer BRISE-Serie, worum es bei der Initiative BRISE überhaupt geht, welche Rolle die wissenschaftliche Begleitung spielt und welche Ziele es bei dem Projekt gibt.
„Mit BRISE setzt sich Bremen dafür ein, dass Kinder und ihre Familien in ihren ersten Lebensjahren noch wirkungsvoller unterstützt werden. Hierfür arbeiten die Stadt Bremen und ein deutschlandweiter Forschungsverbund zusammen an einem in Deutschland einmalig großen Projekt. Finanziert wird BRISE vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, der Stadtgemeinde Bremen und von der Jacobs Foundation.
Im Rahmen der Initiative hat sich die Stadtgemeinde Bremen verpflichtet, Angebote der frühkindlichen Bildung, Förderung und Elternbildung auszubauen. Das Ziel von BRISE ist es, die Chancengleichheit in der Bildung zu verbessern und allen Kindern einen gleichermaßen guten Start in die Schulzeit zu ermöglichen. Die Initiative startete bereits 2016 und läuft aktuell noch bis 2025.
BRISE, das sind die Kinder und ihre Eltern!
BRISE sind in erster Linie die Familien, die an der Initiative teilnehmen. Zwei davon lernt ihr in dieser Serie auch noch persönlicher kennen. Sie stehen stellvertretend für die aktuell (März 2022) fast 500 Kinder, die durch das BRISE-Team begleitet werden.
Die ältesten dieser Kinder sind bereits in der KiTa. Ein Teil der Familien wird über die Jahre darin unterstützt, die zu BRISE gehörenden lokalen Angebote zur Stärkung der frühkindlichen Entwicklung für Familien wahrzunehmen. Dazu gehören Programme wie ProKind, TippTapp, e:du(Opstapje) und auch HIPPY. Die meisten Familien entscheiden wie gewohnt selbst, welche Angebote sie für sich und ihr Kind wahrnehmen.
BRISE versucht die kindliche Entwicklung besser zu verstehen
Von der Zeit kurz vor der Geburt des Kindes bis zu dessen erstem Grundschuljahr werden die Familien im Rahmen der wissenschaftlichen Langzeitstudie wiederholt zu Hause besucht, zu ihrer aktuellen Situation befragt und die Entwicklung des Kindes betrachtet. Diese wissenschaftliche Begleitung wird von einer vertrauten Ansprechperson durchgeführt, welche die Familie jeweils über mehrere Jahre begleitet.
Zu der Studie gehört auch ein modernes, kinderfreundliches Forschungslabor an der Universität Bremen, in das die Kinder und Eltern mehrmals im Verlauf der Jahre eingeladen werden. Diese Untersuchungen sind mit Spaß für die Kinder verbunden und für die Eltern spannend.
Aber wozu diese ganzen Besuche und Gespräche mit den Familien? Ganz einfach: BRISE möchte herausfinden, welche Wirkungen eine lückenlose Förderung auf die Entwicklung der Kinder hat. Wirkt sich eine solche Förderkette positiv auf die kognitive und sozial-emotionale Entwicklung der teilnehmenden Kinder aus? Das möchten wir gerne besser verstehen und so die Förderung von Kindern – nicht nur in Bremen – dauerhaft und wirksam zu verbessern.“
In den folgenden Beiträgen nehmen wir euch mit hinter die Kulissen von BRISE und ihr könnt euch ein eigenes Bild davon machen, was BRISE für die Bremer Familien bedeutet.
Dr. Birgit Mathes leitet seit 2017 das BRISE Forschungslabor und seit 2019 zugleich die BRISE- Arbeitsgruppe an der Universität Bremen. Die Psychologin forscht über kognitive Leistungen und ihre Entwicklung ab dem Säuglingsalter, einhergehende Veränderungen der Gehirnaktivität und dem Einfluss der familiären Lebenswelt auf die Entwicklung.
Dr. Melanie Böckmann ist BRISE-Koordinatorin in Bremen und hilft in dieser Rolle, die Studie zu organisieren. Als Gesundheitswissenschaftlerin forscht sie seit 2012 zu Themen wie Klimawandel, Gender und Tabaknutzung an verschiedenen Universitäten im In- und Ausland.