Neue Räume, zwei Standorte und der Bürgerpark gleich nebenan

© Barbara Peper

Das Rat&Tat-Zentrum für queeres Leben e.V. ist umgezogen!

Die Beratungsstelle Rat&Tat-Zentrum für queeres Leben e.V. hatte ihren Standort seit über 35 Jahren in der Theodor-Körner-Straße im Ostertor – nun wird das Zentrum erweitert und die Beratung findet in neuen Räumlichkeiten in der Hollerallee 13 statt.

Der gemeinnützige Verein versteht sich als Interessenvertretung queerer Lebensweisen und als Treffpunkt sowie Beratungs- und Anlaufstelle für Schwule, Lesben, Bisexuelle, Trans*- und Intersexuelle, Queers sowie deren Angehörige und Freund*innen. Die hauptamtlichen Mitarbeiter*innen beraten bei allen Fragen zur sexuellen und geschlechtlichen Orientierung und Identität, bei HIV und AIDS. Außerdem gibt es Raum für viele Selbsthilfegruppen zu verschiedenen Themen.

Die Beratungs- und Empowerment-Angebote für BIPoC (Black, Indigenous, People of Color), das Café Kweer und alle Gruppentreffen finden weiterhin in der Theodor-Körner-Straße 1 statt. Die Verwaltung und die Geschäftsführung sind seit Herbst 2021 in der Hollerallee zu finden.

Für uns vom familiennetz bremen ein Anlass, mal bei Caro Schulze vom Beratungsteam beim Rat&Tat-Zentrum nachzufragen:


Klasse, ihr habt endlich neue Räume gefunden. Was ist das Beste am neuen Standort in der Hollerallee?

„Wir freuen uns sehr über die schönen Beratungsräume und vor allem über mehr Platz. Jetzt haben endlich alle Kolleg*innen einen festen Arbeitsplatz. Und die neue Beratungsstelle ist deutlich barriereärmer. So können wir endlich unser Angebot auch für Menschen mit Handicaps zugänglicher machen. Klasse ist auch, dass sich der Standort in Bahnhofsnähe befindet und dadurch auch aus anderen Stadtteilen recht gut erreichbar ist.“

Gibt es etwas, was du vermisst?

„Ja, ganz klar vermisse ich mit den ganzen Gruppen unter einem Haus zu sein und dadurch so ganz selbstverständlich im Kontakt zu sein. Auch für die Menschen, die zu uns in Beratung kommen, war es schön, direkt auch die niedrigschwelligen Angebote und das Café Kweer kennenzulernen. Und natürlich ist das Viertel auch ein wunderbarer Ort, um dort zu arbeiten.“

Hast du schon einen neuen Lieblingsort gefunden, wo du deine Pause verbringst?

„Der Bürgerpark ist nah. Da freue ich mich im Frühling mal eine Mittagspause verbringen zu können. Und ich würde gerne mal mit meinen Kolleg*innen das Café Concordia ausprobieren.“

Was lief schon in den neuen Räumlichkeiten?

„Am vergangenen Wochenende fand der Empowerment-Workshop „Mamapapa, Kind“ mit Eno Liedtke bei uns statt. Der Workshop richtete sich an trans*, agender und nicht-binäre Eltern und solche die es werden wollen. Menschen mit Kindern oder Kinderwunsch haben sich ausgetauscht und gemeinsam auf ihre Erfahrungen, Wünsche und Sorgen geblickt. Es ging auch darum, zusammen Geschichten und Zukunftsvisionen zu entwickeln und dabei Ressourcen und Self-Care-Methoden zu erlernen. Am besten fanden es die meisten Teilnehmer*innen, neue Gesichter kennenzulernen, sich auszutauschen und zu vernetzen.“

Im Mai findet wieder der „Tag der Regenbogenfamilien“ statt. Im vergangenen Jahr habt ihr einen Fachtag zum Thema „Regenbogenfamilien“ veranstaltet, plant ihr dieses Jahr wieder etwas?

„Ja, es wird einen 2. Regenbogenfamilien(fach-)tag geben! In Kooperation mit dem Ev. Bildungswerk/forum Kirche dreht sich am Samstag, 2. Juli alles ums Thema „Recht“.“ (Mehr zur Veranstaltung und zur Anmeldung)

„Unter dem Titel „Was bewegt Regenbogenfamilien?“ finden an dem Nachmittag Workshops zu verschiedenen Themen satt, u.a. zu queeren Menschen/Regenbogenfamilien und Arbeitsrecht, zu den Neuerungen im Koalitionsvertrag und zu Vereinbarungen für Regenbogen-Paare auf privater Ebene, wenn es beispielsweise um die rechtliche Situation nach Trennung/Scheidung ohne Stiefkindadoption geht. Die Perspektive von nichtleiblichen Elternteilen werden ebenso Thema sein wie die Initiative „NoDoption“. Queere Jugendliche ab 12 Jahren können sich in der Chillout-Area treffen, jüngere Kinder können betreut werden. Es wird bestimmt ein spannender (Sommer-)Tag!“


Caro Schulze arbeitet seit vielen Jahren in der Beratung beim Rat&Tat-Zentrum für queeres Leben e.V. Zusammen mit ihren Kolleg*innen  bietet sie Informationen und Beratung für lesbische, schwule, bisexuelle, trans*- und inter*geschlechtliche und queere Menschen sowie für deren Angehörige und Freund*innen, Interessierte und Multiplikator*innen.