Wie erkläre ich (m)einem Kind den Krieg?

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Angesichts des Krieges in der Ukraine suchen in Deutschland und in anderen Ländern viele vor dem Krieg geflüchtete ukrainische Staatsbürger*innen Schutz und Hilfe.

Das Thema Krieg ist momentan allgegenwärtig und beschäftigt die ganze Welt. Nicht nur für uns Erwachsene ist die Situation schwer begreifbar, das geht auch an Kindern nicht spurlos vorbei. Für Kinder ist es viel schwerer als für Erwachsene zu verstehen, was los ist, da sie kein klares Bild vom Krieg haben.

Dabei kommen viele Fragen auf: „Wird der Krieg auch zu uns kommen?“, „Was kann ich tun, wie kann ich helfen?“, „Welche Unterstützung gibt es für Geflüchtete, wie kann geholfen werden?“ An dieser Stelle werden  daher Fragen und Verunsicherungen aufgegriffen und Möglichkeiten zur Unterstützung aufgezeigt.

Mit der Verunsicherung von Kindern umgehen

Viele Kinder stellen Fragen zur aktuellen Situation in der Ukraine, machen sich Gedanken um ihre Zukunft und haben Angst vor einem Krieg. Eltern stehen dabei oft vor der Herausforderung, wie sie ihrem Kind einen Krieg erklären sollen, ohne ihnen unnötig Angst zu machen.

Wie kann man darauf antworten, ohne einen Krieg zu verharmlosen oder Angst zu schüren? Wichtig ist, Kindern eine Kriegssituation kindgerecht zu erklären.

Für mich bedeutet kindgerecht zuallererst, dass ich dem Kind in einer einfachen Sprache mit dem Alter entsprechenden Worten erkläre, was das Wort Krieg denn eigentlich bedeutet. Dabei darf über Kriegsereignisse gesprochen werden und das Kind sollte im Gespräch Raum haben, Fragen stellen zu können. Erwachsene sollten die Fragen und Bemerkungen von Kindern ernst nehmen und sie aufgreifen. Dabei sollten die Kinder durch das Gespräch emotional aufgefangen werden und sich nicht alleine gelassen fühlen.

Ein Beispiel:

Krieg bedeutet, dass zwei oder mehr Länder unterschiedliche Meinungen haben, wodurch ein riesiger Streit entsteht. Wenn der Streit so schlimm wird, dass die Länder keinen Kompromiss für ihre beiden Meinungen finden und sich sehr stark ablehnen, kann dies dazu führen, dass ein Land versucht das andere mit Gewalt zu dem zu zwingen, was es ablehnt. Menschen beider Länder kämpfen dann mit Waffen für die Meinung ihres Landes. Bei solchen Kämpfen werden viele Städte zerstört und viele Menschen sterben.

Sinnvoll ist, sich in das Kind hineinzuversetzen und sich Gedanken dazu zu machen, wie du deinem Kind die Situation erklären kannst.

Statt den Begriff „Krieg“ zu benutzten, kann es, je nach Alter und Wissensstand des Kindes, angebracht sein, das Wort „Streit“ zu verwenden. Wohlmöglich ist dieses Wort verständlicher für ein Kind, da Streit etwas ist, was das Kind in seinem Leben vielleicht schon einmal erlebt hat.

Kindernachrichten gemeinsam ansehen

Zur Veranschaulichung und bei weiterem Wissensbedarf gibt es Sendungen und Videos, die aktuelle Tagesgeschehen kindgerecht erklären:

Auf die vielen Fragen, die Kinder zum Krieg in der Ukraine haben, gibt es hier Antworten:

Helfen kann guttun

In manchen Situationen kann es guttun zu helfen. Du kannst gemeinsam mit deinem Kind überlegen, wie man helfen könnte. Dabei gibt es viele unterschiedliche Wege geflüchteten Menschen zu helfen:

  • z. B. mit Spenden (Sachspenden, Geldspenden, Zeitspenden). Informationen dazu gibt es u.a. bei den Wohlfahrtverbänden, Vereinen und gemeinnützigen Einrichtungen in Bremen.
  • z.B. mit dem Kind zusammen überlegen, wie man geflüchtete Kinder, beispielsweise in der Schulklasse, willkommen heißen und gut aufnehmen kann.

Damit ihr euch einen Überblick verschaffen könnt, haben wir für Helfende und geflüchtete Menschen Informationen, Angebote und Anlaufstellen in Bremen zusammengestellt, die Hilfe und Unterstützung anbieten.

Kostenlose Stadtführungen, Vermittlung von Übernachtungsplätzen, Deutsch-Kurse, Hilfe bei Flucht-Trauma-Folgeschwierigkeiten, Beratungscafés, Lerntreffs und Informationen zum Bremer Schulsystem – hier findet ihr eine Übersicht zu den Angeboten speziell für geflüchtete Familien aus der Ukraine.