Erstes Hebammenzentrum in Bremen eröffnet

29.09.2022

Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard hat in einer feierlichen Eröffnung das erste Hebammenzentrum in Bremen eingeweiht. „Wichtiger Schritt zur Verbesserung der Hebammenversorgung“, so die Senatorin. Das Hebammenzentrum im Stadtteil Osterholz ist das erste seiner Art in Deutschland und stellt für die Hebammenversorgung im Stadtteil Osterholz eine wichtige Verbesserung dar.

Das Gesundheitsberufe-Monitoring der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz aus dem Jahr 2022 wirft auch einen Blick auf die Hebammenversorgung in verschiedenen Stadtteilen. Daraus geht hervor, dass es einen großen Unterschied zwischen den Stadtteilen gibt. Während in Horn-Lehe 96 Prozent der Wöchnerinnen im Wochenbett von einer Hebamme versorgt werden, sind es im Bremer Osten nur knapp 45 Prozent.

Situation für werdende Mütter soll vor Ort verbessert werden

Dazu Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard: „Leider hängt die gesundheitliche Versorgung viel zu häufig immer noch vom Wohnort ab und das gilt auch für die Hebammenversorgung. Dagegen wollen und müssen wir etwas tun. Mit der Entscheidung das erste Hebammenzentrum in Bremen in Osterholz zu eröffnen, wollen wir ganz gezielt die Situation für werdende Mütter hier vor Ort verbessern.“

Das Hebammenzentrum bietet ein Versorgungsangebot rund um Schwangerschaft, Geburt und Nachsorge. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Betreuung von Frauen und werdenden Familien, Schwangerenvorsorge, Fragen in der Schwangerschaft, Hilfe bei Beschwerden, Wochenbettbetreuung, Still- und Ernährungsberatung sowie ein breites Kursangebot.

Team aus vier Hebammen – Geburten sind im Hebammenzentrum nicht möglich

Die Begleitung der Frauen und Familien erfolgt dabei sowohl zuhause, als auch im Hebammenzentrum. Geburten sind im Hebammenzentrum nicht möglich. Das Team besteht aktuell aus vier Hebammen sowie einer Verwaltungskraft und einer Koordinatorin. Betrieben wird das Hebammenzentrum von der Hans-Wendt-Stiftung.

Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard lobt das neuartige Konzept des Hebammenzentrums:

„Wir alle wissen, dass es zu wenig Hebammen gibt und die Arbeitsbedingungen für Hebammen häufig schlecht sind. Mit dem Hebammenzentrum gehen wir einen neuen Weg. Das Konzept sieht vor, dass die Hebammen als Team arbeiten, was zuverlässige Einsatzplanung ermöglicht. Die Versorgung nur eines Quartiers bedeutet kürzere Wegzeiten und erlaubt mehr Betreuungskapazitäten. Eine Verwaltungskraft übernimmt außerdem viel organisatorische Arbeit, wodurch sich die Hebammen ganz auf ihre eigentliche Tätigkeit fokussieren können. Wir müssen den Hebammen gute Arbeitsplätze bieten, das gelingt im neuen Hebammenzentrum sehr gut. Ich bin mir sicher, dass wir darüber sowohl hier, als auch in weiteren Hebammenzentren, noch einige Hebammen werden gewinnen können.“

Weiteres Etappenziel in der wohnortnahen Gesundheitsversorgung erreicht

Mit der Eröffnung des Hebammenzentrums wird in Bremen ein weiteres Etappenziel in der wohnortnahen Gesundheitsversorgung erreicht.

Dazu Claudia Bernhard:

„Die gesundheitliche Versorgung in den Quartieren ist mir ein besonderes Anliegen. Gesundheitliche Chancengleichheit geht einher mit einem gerechten Zugang zu Versorgungsangeboten und aus diesem Grund ist der Auf- und Ausbau von leicht zugänglichen, gut vernetzten Gesundheits- und Hebammenzentren in den Stadtteilen ein Grundpfeiler bremischer Gesundheitspolitik.“

Weitere Hebammenzentren für Bremen geplant

Auf die Eröffnung des Hebammenzentrums in Bremen-Osterholz sollen weitere folgen. Voraussichtlich im Frühjahr 2023 soll ein weiteres Hebammenzentrum im Bremer Westen eröffnen, ein drittes soll 2024 in Bremen-Nord folgen. Auch für Bremerhaven sind die Planungen bereits angelaufen.

Das Hebammenzentrum Ost ist in enger Zusammenarbeit zwischen der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, der Hans-Wendt-Stiftung, dem Hebammenlandesverband Bremen, der Bremischen Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (ZGF) und mit großer Unterstützung durch den Beirat und das Ortsamt Osterholz entstanden. „Mein Dank für dieses tolle Angebot gilt allen Beteiligten, die in den letzten Monaten so intensiv daran gearbeitet haben hier etwas Besonderes auf die Beine zu stellen“, betont Claudia Bernhard.

Quelle: Senatspressestelle, Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, 28.09.2022


Über das Hebammenzentrum

Das Angebot richtet sich an alle (werdenden) Eltern aus den Stadtteilen:

  • Hemelingen – Hastedt, Sebaldsbrück, Hemelingen, Arbergen, Mahndorf
  • Osterholz – Ellener Feld, Ellenerbrok-Schevemoor, Tenever, Osterholz, Blockdiek
  • Vahr – Gartenstadt Vahr, Neue Vahr Nord, Neue Vahr Südwest, Neue Vahr Südost

Angebote

Alle Frauen haben einen Anspruch auf Hebammenhilfe. Für folgende Leistungen übernimmt die gesetzliche Krankenkasse alle Kosten:

  • Vorsorgeuntersuchung in der Schwangerschaft
  • Wochenbettbetreuung – Zuhause und im Zentrum
  • Geburtsvorbereitungs- und Rückbildungskurse
  • Beratung in der Schwangerschaft und nach der Geburt

Standort

Das HebammenZentrum Ost finden Sie im Stiftungsdorf Ellener Hof in Blockdiek. Es verfügt neben den Behandlungsräumen über einen großen Gruppenraum für Kurse und Veranstaltungen

Träger

Die Hans-Wendt-Stiftung ist Träger und hat im Auftrag der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz dieses Zentrum aufgebaut. Mit dem Aufbau weiterer HebammenZentren soll zukünftig die ambulante Hebammenversorgung in Stadtgebieten mit derzeit nicht ausreichender Hebammenbetreuung gestärkt werden.