Vereinbarkeitswoche 2022: Wir fragen „Was brauchen Familien?“

„Was brauchen Familien?“ Diese und andere Fragen haben wir den Teilnehmer*innen bei der diesjährigen Vereinbarkeitswoche der Universität Bremen gestellt.

Die Universität Bremen veranstaltete die Vereinbarkeitswoche bereits zum dritten Mal. In diesem Jahr ging es bei zahlreichen Online-Veranstaltungen um Studium & Krise, queere Elternschaft, Mental Load, Distance Caregiving, unsichtbare Hindernisse und viele andere Themen.

Wissen was wir haben

Für das „familiennetz bremen“ ein willkommener Anlass, Interessierten aufzuzeigen, was die Stadt Bremen an Unterstützung zur Vereinbarkeit zu bieten hat. Wenn wir von den Stolpersteinen und Schwierigkeiten in der Sorgearbeit hören und auf Angebote verweisen können, die den Menschen aus Bremen nützlich sind, ist das eine sehr befriedigende Arbeit.

Daher nutzen wir gerne Gelegenheiten, wie auch die Vereinbarkeitswoche, um auf den so oftmals hilfreichen Wegweiser „familiennetz bremen“ aufmerksam zu machen.

Darüber reden, was wir brauchen

Von den Menschen selbst zu erfahren, welche Angebote ihnen als nützlich erscheinen und welche nicht, folgt dem Anspruch nach mehr Beteiligung. Mehr über den tatsächlichen Nutzen zu erfahren, birgt die Chance Angebote zu verbessern.

Und noch mehr: Als Fach- und Servicestelle für Familien sind wir ebenso darauf angewiesen, von Familien mehr darüber zu erfahren, was ihnen an Unterstützung fehlt, woran es mangelt, um in der Verantwortung zueinander gute Voraussetzungen zu haben.

Wir waren nicht überrascht

Der Austausch mit Studierenden und Angestellten der Universität Bremen, über die Frage „Was brauchen Familien?“ hat uns nicht wirklich überrascht. Vielleicht noch die schnellen Antworten auf die Frage, welche Angebote den Familienalltag erleichtern. In der Regel sind die Antworten auf die Frage, was an Unterstützung im Familienalltag fehlt, schneller beantwortet.

Umso erfreulicher war die Wertschätzung zu Angeboten, wie z.B. zur Kinderbetreuung, Beratung zur Pflege Angehöriger, finanzielle Unterstützungsangebote, fachliche Begleitung in Trennungssituationen, bikulturelle Angebote, Secondhandläden für das kleine Portemonnaie, Kinderturnen, …und andere ganz unterschiedliche Aufzählungen.

Das, was an Veränderungswünschen genannt wurde, repräsentierte auch eine bunte Mischung an Aufzählungen: Flexiblere Randzeitenbetreuung von Kindern, finanzielle Entlastungen z.B. durch kostenlosen ÖPNV, kostenlose Besuche u.a. in Museen, generell mehr Teilhabemöglichkeiten, Anrechnung von Familienzeiten für eine angemessene Rente, größere Wertschätzung von Care-Arbeit und einiges andere mehr.

Die Veranstaltung endete mit der Übereinstimmung, Kindern im Allgemeinen eine größere Wertschätzung entgegenzubringen, sie weniger als Störfaktor und viel mehr als Gewinn für die Gesellschaft zu sehen!


Anja Lohse leitet das familiennetz bremen seit vielen Jahren und ist u.a. für Beratung, inhaltliche Konzepte und Projekte zur Beteiligung zuständig.