Fortsetzung gesichert: Gesundheitsfachkräfte weiter in den Quartieren unterwegs

07.02.2023

Der Senat der Freien Hansestadt Bremen hat der Verlängerung der Projekte „Gesundheitsfachkräfte in Bremer und Bremerhavener Quartieren“ (GeFas) und „Regionale Fachkräfte für psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“ (ReFaps) für das kommende Jahr zugestimmt. Somit bleiben diese wichtigen Projekte weiterhin in Bremen bestehen und vor allem finanziert und können mit ihrer Arbeit einen Beitrag dazu leisten, die gesundheitliche Ungleichheit in Bremen und Bremerhaven zu reduzieren.

Wertvoller Beitrag für gesundheitliche Chancengleichheit

„Nicht erst seit der Corona-Pandemie ist klar, dass wir es in Bremen und Bremerhaven mit einer gesundheitlichen Ungleichheit zu tun haben. Die Gesundheitsfachkräfte und die Fachkräfte für psychische Gesundheit sind zwei wichtige Projekte, um gegen diese Ungleichheit anzugehen. Sie beide leisten einen wertvollen Beitrag auf dem Weg in Richtung einer gesundheitlichen Chancengleichheit in unserem Land. Beide Projekte sind in den Quartieren in Bremen und Bremerhaven auf hohe Bedarfe getroffen und schließen dort erfolgreich Lücken hinsichtlich der professionellen niedrigschwelligen, aufsuchenden Gesundheitsberatung und -unterstützung.

Daher ist es sehr wichtig, dass wir die GeFas und ReFaps nun verlängern konnten und sie den Bremerinnen und Bremern auch im kommenden Jahr erhalten bleiben. Ganz klar ist, dass sie beide in den kommenden Haushalten einen festen Platz finden müssen“, sagt Claudia Bernhard, Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz.

Neue Strukturen für mehr Prävention und Gesundheitsförderung

Um gesundheitliche Ungleichheiten in Bremer Quartieren abzubauen, hat Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard seit 2019 neue Strukturen für mehr Prävention und Gesundheitsförderung geschaffen. Ein Teil dieser Strategie sind neben Hebammen- und Gesundheitszentren auch die Gesundheitsfachkräfte in Bremer und Bremerhavener Quartieren und die Regionalen Fachkräfte für psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.

„Wie bedeutend gesundheitliche Aufklärung direkt vor Ort ist, wissen wir nicht erst seit der Pandemie. Aber gerade bei Themen rund um Corona und indirekter Folgen hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, Bremerinnen und Bremer mehrsprachig und unkompliziert direkt in ihren Stadtteilen zu beraten“, so Claudia Bernhard. Im Rahmen der kommenden Sitzung der Deputation für Gesundheit und Verbraucherschutz (14. Februar 2023) wird diese Gesamtstrategie gebündelt vorgestellt.

GeFas in 18 Quartieren tätig

Die GeFas sind in 18 Quartieren im Land Bremen tätig. Damit ein regelmäßiger Austausch zwischen den GeFas stattfinden kann, wurden jeweils kleinere Regional-Teams gebildet. Im Laufe des Jahres 2022 wurden breitere Arbeitsschwerpunkte entwickelt, die sich direkt aus den Bedarfen vor Ort ergeben haben. So beraten sie in den Quartieren, die ja häufig überproportional von Covid-Erkrankungen betroffen waren, zu den potenziellen Folgen der Infektion (Long-Covid-Beratung). Auch indirekte Folgen der Pandemie in den Quartieren (Bewegungsarmut, Übergewicht, suchthafter Medienkonsum, soziale Isolation, Stresserleben) werden von den GeFas vermehrt aufgenommen.

ReFaps seit Sommer 2022 im Einsatz

Die regionalen Fachkräfte für psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen (ReFaps) sind seit Sommer 2022 in den Bezirken Bremen- Ost, – West, -Süd, -Nord und seit September 2022 in Bremerhaven tätig. In Form von Informationsveranstaltungen, Beratungs- und Schulungsangeboten für Fachkräfte, Elternabenden, Lotsenfunktionen im Hilfesystem und Projekten zur Prävention bieten sie Kindern, Familien und Fachleuten niedrigschwellige Beratungen bei psychischen Belastungen an, um möglichst frühzeitig zu intervenieren (präventiver Ansatz) an. Die ReFaps arbeiten als regionale kinderpsychiatrisch erfahrene Tandems aus Gesundheitsfachkräften und kinder- und jugendpsychiatrischen bzw. – psychotherapeutischen Fachkräften.

Fachliche Begleitung und enge Verzahnung

Beide Projekte werden von der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V. (LVG & AFS) koordiniert und fachlich begleitet. Das Projekt der ReFaps wird in geteilter Verantwortung mit der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik des Klinikum Bremen Ost durchgeführt. Weitere wichtige Partnerinnen vor Ort sind Fachkräfte und Institutionen aus den Bereichen Bildung, Soziales und Gesundheit (zum Beispiel Schulen, Kitas, Stadtteilzentren bzw. -büros, Häuser der Familien, Beratungsstellen, Quartiersmanagement, Regionale Beratungs- und Unterstützungszentren (ReBUZ) Bremen, Freizeitangebote, Hebammen- und Gesundheitszentren).

Für die Verlängerung des Projektes „Gesundheitsfachkräfte im Quartier“ bis einschließlich 2024 stellt die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz insgesamt 925.000 Euro zur Verfügung, für das Projekt „Regionale Fachkräfte für psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“ ca. 620.000 Euro.

Quelle: Senatspressestelle Bremen, Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, 07.02.2023