Mehr Unterstützung für benachteiligte Familien in Bremer Kitas

29.01.2024

In Bremen wachsen besonders viele Kinder in Armut auf – mehr als zwei von fünf Kindern sind betroffen. Aus diesem Grund hat die Senatorin für Kinder und Bildung 2018 in sozial herausfordernden Lagen Stellen für Kita-Sozialarbeit geschaffen. Mit dem Modellvorhaben KiFaZ (Kinder- und Familienzentren) ist es zusammen mit der Auridis Stiftung aus Mülheim an der Ruhr seit 2020 gelungen, 94 sozialpädagogische Mitarbeiter zu „Fachkräften Kinder- und Familienzentrum“ zu qualifizieren. Sie kümmern sich als „Brückenbauerinnen“ und „Brückenbauer“ um benachteiligte Familien im Stadtteil. Diese Weiterentwicklung von Kitas zu Familienzentren hat sich in Bremen bewährt und das Angebot wird verstetigt.

KiFaZ-Kräfte als Mittler im Quartier

Dazu die Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Karolin Aulepp: „Kitas sind nicht nur wichtige Orte für Kinder, sondern auch für ihre Familien. Mütter und Väter vertrauen den Menschen, denen sie ihre Kinder anvertrauen, oft auch ihre eigenen Sorgen an und kommen mit ihren Fragen. Auch, wenn es dabei nicht um Kindererziehung oder die Einschulung geht, sondern um Wohngeld, Sprachkurs oder das Aufenthaltsrecht. Und das wirkt sich wieder positiv auf die Kinder aus. Auch als Mittler im Quartier sind die Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen in den Kitas Gold wert. Kurz: Die KiFaZ-Kräfte bieten benachteiligten Familien in Bremen konkrete Hilfe.“

Die KiFaZ-Servicestelle ist mit ihren Unterstützungsangeboten und Ansprechpersonen ab sofort beim Landesinstitut für Schulen (LIS) zu finden. Zuvor war sie unter Trägerschaft des Felsenweg-Instituts der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie als befristetes Projektvorhaben eingerichtet.

Wirksame Begleitstruktur langfristig sicherstellen

„Wir freuen uns sehr, dass der Übergang der Servicestelle für Kinder- und Familienzentren in das Landesinstitut für Schule in Bremen durch das große Engagement aller beteiligten Partner so gut gelungen ist. Aus unserer Sicht ist das ein wichtiger Schritt, um die Arbeit der Servicestelle nachhaltig in den Bremer Strukturen zu verankern und damit die wirksame Begleitstruktur für Einrichtungen und Familien vor Ort langfristig sicherzustellen“, sagt Marc von Krosigk von der gemeinnützigen Auridis Stiftung.

Wie erfolgreich das Modellvorhaben KiFaZ ist, zeigt eine Studie des Instituts für Arbeit und Wirtschaft (IAW) in Bremen. „Die Evaluation hat deutlich gemacht, dass es trotz schwieriger Rahmenbedingungen gelungen ist, mit zusätzlichen Personalressourcen in Verbindung mit Qualifizierung und Konzeptentwicklung beachtliche Effekte zu erzielen. Wir sehen in den untersuchten Einrichtungen vielfach entlastete Fachkräfte, mehr Angebote für Eltern und Familien sowie eine bessere Vernetzung der Kitas im Sozialraum“, so René Böhme, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des IAW.

Weiterentwicklung von Kinder- und Familienzentren

Durch KiFaZ unterstützt die Stadt Bremen gemeinsam mit der Auridis Stiftung die sozialraumorientierte Zusammenarbeit von Kindertageseinrichtungen mit Familien sowie deren Weiterentwicklung zu Kinder- und Familienzentren (KiFaZ). So sollen Kinder und ihre Familien zukünftig über ihre Kita Zugang zu unterstützenden und bildungsförderlichen Angeboten erhalten. Die Hansestadt Bremen strebt dabei die Weiterentwicklung der Qualität ihrer Kindertagesbetreuung und die Verbesserung der Teilhabe aller Kinder. Der 9. Durchgang zur Qualifizierung von KiFaZ-Fachkräften startete am 23. Januar 2024.

Quelle: Senatspressestelle der Freien Hansestadt Bremen, Pressemitteiliung, Senatorin für Kinder und Bildung, 26.01.2024